Chihuahuas vom klaren Quell

Impfungen beim Chihuahua

Zweck von Impfungen ist es, den Körper in jedem Fall mit Hilfe von Antikörper gegen eine Krankheit bzw. einzelne Erreger  oder den Verlauf einer eventuellen Infektion zu schützen bzw. den Verlauf einer Infektion abzuschwächen.

Die gleichen Krankheiten können oft durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden und auch wenn man sich bemüht für die gängigsten davon einen Impfstoff bereitzustellen, kann trotz einer Impfung eine andere Erregerart zu einem Infektion oder einem schwereren Krankheitsverlauf kommen

Bevor wir hier auf verschiedene Impfschemata  eingehe möchten wir erstmal die Abkürzungen auf den Impfaufklebern(Impfpass) entmystifizieren und erklären was eine aktive oder passsive Impfung ist.

 

1. aktive Impfung hierbei werden abgeschwächte erreger der Infektionskrankheit gespritzt. Das körpereigene Immunsystem des Empfängers bildet selbst Antikörper gegen den Erreger.

2. Passive Impfung dabei werden gleich  fertige Antikörper gegen einen Erreger gespritzt.

 

S= Staupe (gegen 1 Erreger der Krankheit)

H=  (oder auch H A2) Hepatitis ( gegen 2 Errreger)

P: Parvovirose( ein Erreger)


Pi: Parainfluenza ( 1 Zwingerhustenerreger)


B.b.: Bordetella bronchiseptica ( 1 Zwingerhustenerreger)


L: Leptospirose ( zwei Erreger oder 4 Erreger)


T: Tollwut  (ein Erreger)


CAV: canines Herpesvirus ( 1 Erreger bzw. noch nicht endgültig geklärt)


CV: Corona Virus              ( 1 Erreger bzw. noch nicht endgültig geklärt)



Die mittlerweile am häufigsten verwendete Impfstoff-Kombination ist SHPPi+LT


Mittlerweile wird viel über Sinn, Unsinn und die Häufigkeit von Impfungen auch bei
unseren Haustieren diskutiert.In Deutschland gibt es bezüglich von Hunden noch keine gesetzliche Impfpflicht.
Die Gefahr bezüglich einer nicht erfolgten Tollwutimpfung, wenn Ihr Hund mal ausbüchst oder gar jemanden verletzt, geschweige denn wenn Tollwutverdacht bei anderen Tieren besteht(auch wenn das örtlich unterschiedlich gesehen wird da seit 2006 in D kaum Tollwut vorkommt.), möchte aber wohl niemand miterleben. Ganz zu schweigen , dass Sie im Zweifelsfall das Leben ihres geliebten Vierbeiners riskieren.


Viele Chihuahua Züchtern & Besitzern haben Angst ,bekommt doch der Kleine meist kaum 1000g schwere Welpe oder kaum 3 kg schwere erwachsene Chi die gleiche Impfdosis wie eine deutsche Dogge.


Andererseits bestehen selbst Impfkritiker auf einer Grundimmunisierung, zum Schutz
unserer Hundepopulation.


Eines sei nochmal wie bereits oben gesagt, auch trotz Impfung kann ein Hund krank werden(Rs sollte in diesem Fall aber zu einem milderen Krankheitsverlauf kommen). Entweder weil die zur Verfügung stehenden Impfstoffe einen bestimmten Stamm Krankheitserreger nicht abdecken oder der Hund keinen ausreichenden Schutz(Immunantwort )auf eine Impfung entwickelt hat.


Eine amerikanische Imfpstudie scheint zudem bewiesen zu haben , was schon viele
Mediziner vermuteten...nämlich dass viel weniger Impfungen für einen aussreichenden
Schutz nötig sind, als von der Pharmaindustrie oder einigen finanzorientierten Tierärzten favorisiert. Allerdings gibt es noch keine fertige Studie auf in Deutschland verwendete Impfstoffe und deren Wirksamkeitsdauer. Sie ist allerdings in Arbeit.


Selbst Impfstoffhersteller haben den Trend der Zeit erkannt und in den letzten Jahren die Impfempfehlungen geändert.


Da wir in unserer Gegend keine übermäßig erhöhten Risiken hinsichtlich, Parvovirose,
Leptospirose und Tollwut hatten impfen wir unsere Welpen und Hunde nach aktuellem Stand
Januar 2021 wie folgt.


1. Impfung im Alter von ca. 8-10 Wochen SHP als Einzelimpfung
2. Impfung ca. 1 bis 2 Wochen später den neuen L Impfstoff( 4 Erreger)
3. Impfung mit ca. 12-14 Wochen zweite SHP Impfgültigkeit 3 Jahre
4. Impfung  ca. 1-2 Wochen nach der 3. Impfung L Impfstoff  Imfpgültigkeit 1 Jahr(besonder der neue L Impfstoff muss bei Kleinhunden bedacht geimpft werden)
5. Mit ca. 18- Wochen bis 10 Monate einmalig die Tollwut Impfung Gültigkeit 3 Jahre
Nachfolgend wird dann jährlich Leptospirose L geimpft.
Alle 3 Jahre zusätzlich SHP und Tollwut.


Ok, einige würden jetzt sagen ist immer noch zuviel, doch es ist für uns persönlich ein
Kompromiss, wenn auch ein wenig aufwendiger, aber es sind anfangs zwar mehr Piekse notwendig  nachfolgend dann wieder schon wesentlich weniger Impfungen als noch vor Jahren üblich und wir hatten selbst bei dieser Staffelung  einmalig einen tödlich verlaufendene Impfkomplikation bei einer 9 Wochen alten Hündin.

Als Liebhaber & Impfkritiker mit 1-2 Tieren kann man zudem auch bein Tierarzt mal nachfragen, ob dieser nicht auch durch standartisierte Test    den Impftiter(Antikörperhöhe) einzelner Krankheiten bestimmt und nach dem Ergebnis entscheidet ob eine erneute Impfung wirklich notwendig ist....


Nachfolgend noch ein Auszug aus einem diesbezüglichem interessanten Artikel

Quelle : Magazin Hounds & People 

Die WSAVA - World Small Animal Veterinary Association. Der Weltverband für Kleintierärzte erstellte bereits 2013 Impfrichtlinien, die deutschen Tierärzten offenbar nicht bekannt sind oder ignoriert werden. Die jährliche Impfpraxis ist in Deutschland immer noch üblich und weit verbreitet, obwohl inzwischen bekannt ist, dass die Tiere hierdurch krank werden.

In den Impfrichtlinien weist die WSAVA nicht nur explizit darauf hin, unnötige Impfungen, wegen der Nebenwirkungen die auftreten können, zu vermeiden, sondern auch darauf, dass 98 % der jungen Hunde nach einer Grundimmunisierung meist lebenslangen Immunschutz haben und weitere Impfungen nicht nötig sind. Zudem fordert die WSAVA die Tierärzte auf, vor jeder weiteren Impfung den Titer zu bestimmen, um unnötige Impfungen zu vermeiden. Schnelltests, Titer-Test-Sets, sind inzwischen auf dem Markt, werden aber offensichtlich von den meisten deutschen Tierärzten gemieden und nicht eingesetzt.

WSAVA – World Small Animal Veterinary Association. Die WSAVA ist der Weltverband für Kleintierärzte, zu dem 93 Mitgliedsverbände und ca. 180.000 Tierärzte aus der ganzen Welt gehören.

2013 veröffentlichte die WSAVA die Impfrichtlinien für Welpen- und Hundebesitzer, die ihre Hunde vor Infektionskrankheiten schützen, aber die Impfungen reduzieren möchten, die bis heute routinemässig stattfinden.

Die WASAV unterteilte hierbei zwei Impfstoffgruppen in “core” und “non-core”.

Also “core” Impfungen, die relevant und gegen die jeder Hund grundimmunisiert sein sollte und “non core” Impfungen, die weniger relevant sind und nur nach überprüfter Notwendigkeit geimpft werden sollten.

Core  (relevant)                                         Non-Core” (weniger relevant)

Staupe                                                                Zwingerhusten (Parainfluenza)

Parvovirose                                                         Leptospirose

H.c.c. (Hepatitis)

Tollwut

Die Grundprinzipien der Richtlinie sind:

1. Das Ziel sollte sein, jedes Tier mit den Core-Impfstoffen zu impfen. Um das Impfen der Tiere zu reduzieren, sollten die Non-Core-Impfstoffe nur nach überprüfter Notwendigkeit geimpft werden.

2. Es sollte nicht unnötig geimpft werden. Die Core-Impfstoffe sind die, die erforderlich sind um jeden Hund weltweit vor einer lebensbedrohlichen Infektionserkrankung zu schützen. Die Core-Impfstoffe sollten jungen Hunden und Katzen, nicht öfter als alle drei Jahre verabreicht werden, nachdem inzwischen erkannt und bewiesen ist, dass die anschließende Immunität (DOI) viele Jahre und meist ein Leben lang anhält.

3. Die WSAVA hat Non-Core Impfungen als solche festgelegt, die nur dann erforderlich sind, wenn ein bestimmter geographischer Standort, lokale Umgebung, Umweltbedigungen oder der Lebensstil der Tiere, ein Infektionsrisiko darstellen.

4. Die WSAVA unterstützt die jährliche Gesundheitsvorsorge mit Augenmerk darauf, die Kundenerwartungen zur jährlichen Schutzimpfung zu beenden und durch Aufklärung die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu berücksichtigen und zu fördern.

In der Praxis bedeutet dies: 

Core-Impfungen

1. Die WSAVA empfiehlt, dass alle jungen Hunde ihre anfängliche Grundimmunisierung gegen Staupe, Parvovirose und Hepatitis erhalten sollten. Die Tollwutimpfung sollte in den Ländern eingesetzt werden, in denen Tollwut vorkommt, selbst wenn das Gesetz diese nicht fordert.

2. Die WSAVA legt fest, dass die letzte Welpenimpfung mit den Core-Impfstoffen mit 14 bis 16 Wochen stattfinden sollte. Vor diesem Alter verhindern die maternalen Antikörper der Mutter, dass der Impfstoff wirkt.

3. Ein hoher Prozentsatz, 98 % der jungen Hunde, die zwischen der 14. und 16. Lebenswoche geimpft wurden, sind für viele Jahre – meist ein ganzes Leben lang, gegen  Staupe, Parvovirose und Hepatitis immun.

4. Alle Hunde sollten 12 Monate nach der Grundimmunisierung eine Auffrischung erhalten. Die Auffrischung nach 12 Monaten gewährleistet die Immunität der Hunde, die auf die Grundimmunisierung nicht reagiert haben.

5. Die WSAVA stellt fest, dass gegen die Core-Krankheiten nicht öfter als alle drei Jahre geimpft werden soll. Dies wird häufig falsch und so verstanden, als sollen die Tiere alle 3 Jahre geimpft werden. Dies ist nicht der Fall. Wenn der Hund nach drei Core-Impfungen eine Immunität hat, entsteht durch eine erneute Impfung keinerlei zusätzliche Immunität.

6. Die WSAVA unterstützt den Einsatz von Titer-Tests.

Hierbei wird eine kleine Blutprobe von dem Hund entnommen und auf vorhandene, zirkulierende Antikörper geprüft. Die vorhandenen zirkulierenden Antikörper zeigen, dass der Hund immun und eine erneute Impfung nicht erforderlich ist.

Sie können vor der Auffrischung mit 12 Monaten auch einen Titer-Test machen lassen, um festzustellen ob die Auffrischung überhaupt nötig ist. Neu für die Tierarzt-Praxen sindTiter-Test-Sets die ab sofort verfügbar sind, wodurch Ihr Tierarzt schnell testen kann ob ihr Hund Antikörper hat, ohne die Blutprobe in ein Labor schicken zu müssen und eine weitere unnötige Impfung vermieden werden kann.

7. Es ist wichtig, so wenige Impfstoffe wie möglich zu verabreichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Hunde vor lebensbedrohlichen viralen und bakteriellen Erkrankungen geschützt sind.

Die WSAVA möchte die Zahl der Verabreichungen von Impfstoffen verringern, da bei jeder Impfung die Gefahr besteht, dass Nebenwirkungen auftreten. Das Risiko von auftretenden Nebenwirkungen, im Vergleich zum Nutzen und dem Schutz des Haustiers vor lebensbedrohlichen Infektionen, ist gering. Es sollten deshalb so wenig Impfstoffe wie möglich verabreicht werden, denn jede Reaktion auf eine Impfung die nicht erforderlich ist – ist inakzeptabel.

Die WSAVA hat die Impfreaktionen in den Impfstoff-Richtlinien aufgeführt. Diese gehen von leichten, wie Fieber, Appetitlosigkeit, bis schwerwiegenden, wie Epilepsie, Arthritis, autoimmune hämolytische Anämie und allergische Reaktionen. Die schwersten Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein.

Non-Core-Impfungen

Die Non-Core-Impfungen für Hunde sind, Leptospirose und Zwingerhusten.

Leptospirose

Zur Leptospirose-Impfung sagt die WSAVA: “Die Impfung sollte nur verwendet werden, wenn durch die geographische Lage ein bedeutsames Risiko festzustellen ist oder der Lebensstil der Hunde ein Risiko darstellt. Diese Hunde sollten im Alter von 12 bis 16 Wochen geimpft werden, mit einer zweiten Dosis nach 3 bis 4 Wochen und dann in Intervallen von 9 bis 12 Monaten nachgeimpft werden, bis das Risiko reduziert wurde. Der Impfstoff liefert wahrscheinlich einen am wenigsten verlängerten Schutz und muss deshalb jährlich erneuert werden oder noch öfter bei Tieren mit höherem Risiko.”

Es gibt weltweit sehr viele verschiedene Leptospira Serovaren Erreger. Leptospirose wird am häufigsten von einer kleinen Anzahl,  4 bis 6 Erregern, verursacht. Die verfügbaren Impfstoffe enthalten die Erreger, die am häufigsten der Grund für die Leptospirose in bestimmten geographischen Gebieten sind.

Dieser Impfstoff sorgt für weitaus mehr Impfreaktionen, als bei allen anderen Impfstoffen. Von Tierärzten wird insbesondere über akute Anaphylaxie bei Zwergrassen berichtet, die nach der Leptospirose-Impfung auftraten. Bei routinemäßigen Impfungen von kleinen Hunderassen, sollte das sehr hohe Risiko daher jedem bewusst sein.

Einfach gesagt:

1. Die Leptospiroseimpfung gewährt Schutz für maximal 12 bis 18 Monate.

2. Der Impfstoff kann zu schwerwiegenden Reaktionen führen.

3. Der Impfstoff sollte nur gegeben werden, wenn ein wirkliches Risiko besteht.

4. Es kann sein, dass Leptospirose in ihrem geographischem Bereich relativ selten ist, sie sollten ihren Tierarzt fragen, ob es in dem Ort in letzter Zeit überhaupt bestätigte Leptospirose-Fälle gegeben hat. Wenn nicht, und ihr Hund führt keinen risikoreichen Lebensstil, dann sollten Sie sich genau überlegen, ob sie gegen Leptospirose impfen.

5. Symptome für Leptospirose die sowohl einzeln, als auch mehrfach auftreten können, sind: Fieber, Gelenk oder Muskelschmerzen, Schwäche, Durchfall, Ausfluss aus Nase und Augen, Vergilbung des Zahnfleischs und um die Augen herum. Bemerken Sie diese zeichen bei ihrem Hund sollten sie einen Tierarzt aufsuchen.

Zwingerhusten

1. Bei den meisten Hunden verläuft der Zwingerhusten als leichte Krankheit, ähnlich wie eine Erkältung oder Grippe beim Menschen. Er wird meist mit Ruhe und hustenlindernden Mitteln behandelt. Gelegentlich, nur wenn es sich um bakterielle Infektionen handelt, können Antibiotika gegeben werden.

2. Zwingerhusten-Impfstoffe (Parainfluenza) sind nur bei Hunden einzusetzen, die oft engen Kontakt zu anderen Hunden wie in einer Hundepension haben.

Sie sollten jedoch mit der Penion sprechen, nachdem einige die Impfung gegen Zwingerhusten verlangen und andere, keine Hunde akzeptieren die gegen Zwingerhusten geimpft wurden (Shedding).

3. Zwingerhustenimpfstoffe sollten Bordtella bronchiseptica und den Parainfluenza – 5 Virus (CPI-5) enthalten. Diese Impfstoffe können local endonasal oder oral oder auch parenteral verwendet werden. Die Kombination aus bakteriellen und viruellen Komponenten werden als am wirksamsten betrachtet. Der Impfstoff sollte zwischen der 3 bis 16 Lebenswoche und anschließend einmal im Jahr verabreicht werden.

NWASVA Richtlinen July+29+2013

Ausführliche Richtlinen der WASVA

 




 

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